Spatenstich für Solarpark in Niederhone: Dezentrale Stromversorgung, optimierter Klima- und Umweltschutz und neueste Technologiestandards

Niestetal/Niederhone (23. Januar 2023). Der Spatenstich ist Auftakt für ein besonderes Photovoltaikprojekt für Niederhone, Eschwege und den Werra-Meißner Kreis: Die Energiesysteme Groß GmbH & Co. KG (ESG) baut hier einen Solarpark mit 5,75 Megawattpeak (MWp) Leistung, der ab dem Frühsommer 2023 ans Netz gehen soll.

Bilateraler Stromliefervertrag mit SMA
ESG-Inhaber Björn Groß, mit einem seiner Unternehmen Investor des Projekts, hat für die Abnahme des dort produzierten Stroms mit der SMA Solar Technology AG (SMA) einen bilateralen Stromliefervertrag unterschrieben, ein sogenanntes „Power-Purchase-Agreement“ (PPA). Das ist ein Stromliefervertrag, bei dem ein Kraftwerksbetreiber seinen produzierten Strom direkt einem größerem Abnehmer, etwa einem Unternehmen, Stromhändler oder Versorger zur Verfügung stellt. Ab Inbetriebnahme des Kraftwerks soll die in Niederhone erzeugte Energie bilanziell zur Stromversorgung der SMA Gebäude in Niestetal beitragen. Diese Form der Stromvermarktung erfolgt außerhalb des EEG und ist damit komplett förderfrei. Der Vertrag wurde für eine langfristige Versorgung angelegt.

„Am SMA Unternehmenssitz in Niestetal stammt der genutzte Strom bereits seit 2020 zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen“, erläutert Christian Schmidt von Knobelsdorf, Head of Customer Real Estate Management Excellence bei SMA. „Dieser Ansatz wird durch einen innovativen Stromliefervertrag aufgewertet. Das Power Purchase Agreement mit einem Nachbarn aus der direkten Umgebung wird rund ein Drittel unseres Strombezugs decken, trägt zur langfristigen Absicherung des SMA Grünstromportfolios bei und zahlt direkt auf unsere Nachhaltigkeitsziele ein.“

Strom für rechnerisch 1.600 Haushalte und 2.770 Tonnen CO2-Ersparnis
Das Solarkraftwerk Niederhone entsteht in den kommenden vier Monaten auf einer Fläche von über 4,2 Hektar unter der Projektleitung von Umweltingenieurin Domenique Diegel (ESG). Eigentümer der Flurstücke ist ihr Vater Dirk Diegel, Fachberater für Photovoltaik bei der ESG. Der Solarpark in der Heimat direkt vor der Haustüre ist für beide PV-Profis eine echte Herzensangelegenheit.

26 SMA-Solar-Wechselrichter Sunny Highpower PEAK3 der neuesten Generation und 10.125 PV-Module werden hier verbaut. Mit 5.895.800 produzierten kWh pro Jahr kann der Solarpark in Zukunft rechnerisch rund 1.600 Haushalte mit Strom versorgen. Die CO2-Ersparnis beläuft sich auf 2.770 t pro Jahr. Gründe für den massiven Ausbau der Photovoltaik gibt es seitens ESG und SMA viele: Die Energiewende mit Photovoltaik aktiv voranzutreiben, auf nachhaltige, klimafreundliche Energiegewinnung zu setzen und sich mit der Investition auch langfristig unabhängiger vom volatilen Energiemarkt zu machen.

Aktive Bauphase startet jetzt
Der Spatenstich am 23. Januar 2023 kennzeichnet den Anfang der aktiven Bauphase. „Die Zusammenarbeit auf politischer Ebene war sehr gut,“ so die Erfahrung von Domenique Diegel zum Bauleitverfahren, das ab April 2021 gestartet war. Das bestätigt auch Bürgermeister Alexander Heppe. „Die Zusammenarbeit war sehr offen und transparent, mit einer guten Vorstellung in allen beteiligten Gremien und zügiger Bearbeitung aller Fragestellungen.“ Allen Beteiligten ist zudem die Zusammenarbeit mit Unternehmen aus der Region sehr wichtig. „Wir schaffen lebenswerte Grundlagen mit Partnern aus der Region“, so das einhellige Fazit.

Ökologische Stromversorgung und landwirtschaftliche Nutzung
Die Anlage ist laut Umweltingenieurin Domenique Diegel von Beginn an so geplant worden, dass sie Klima- und Umweltschutz optimal vereint. Die Planung fördert die Biodiversität und macht zudem eine Doppelnutzung für ökologische Stromversorgung und landwirtschaftliche Nutzung möglich. Ein paar Beispiele zum ökologischen Konzept: Eingeplant sind Steinhaufen und Totholzhaufen, Nistkästen, Lerchenfenster, Schafbeweidung und der Einsatz von Bienenvölkern durch einen regionalen Imker. Es wird gebietsspezifisches Saatgut ausgesät und Rückzugsräume für bedrohte Arten geschaffen, so Domenique Diegel.

Ökologie und Ökonomie miteinander verbinden
„Unser Ziel ist es, Ökologie und Ökonomie miteinander zu verbinden und so die Energiewende effektiv voranzutreiben“, sagt Björn Groß. „Der Solarpark Niederhone vereinigt dezentrale Stromversorgung, optimierten Klima- und Umweltschutz und neueste Technologiestandards. Er macht Deutschland ein Stückweit unabhängiger in der Stromversorgung.“ Alexander Heppe: „Energie aus der Region und ökologisch vertretbar – der Solarpark in Niederhohe ist ein tolles Projekt, das hoffentlich Signalwirkung zeigt. Es lohnt sich, in den Ausbau zu investieren.“


Kurzinterview mit Alexander Heppe, Bürgermeister von Eschwege

1) Was bedeutet der Solarpark für Eschwege und die Region?
Für eine Stadt, die Nachhaltigkeit als Querschnittsziel allen Handelns begreift, ist der Ausbau von Erneuerbaren Energien immer ein Grund zur Freude. Energie aus der Region und ökologisch vertretbar – ein tolles Projekt, das hoffentlich Signalwirkung zeigt. Es lohnt sich, in den Ausbau zu investieren.

2) Wie hat sich die Zusammenarbeit aller Beteiligten gestaltet?
Sehr offen und transparent, mit einer guten Vorstellung in allen beteiligten Gremien und zügiger Bearbeitung aller Fragestellungen. Hier haben die Investoren eine richtig gute Arbeit geleistet, wofür ich, auch im Namen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt, die daran beteiligt waren, herzlich danken möchte.

3) Haben Sie einen Tipp, was aus Ihrer Sicht wichtig ist, damit solch ein Projekt ein Erfolg für alle Beteiligten wird?
Frühzeitige Einbindung aller Beteiligten, transparente Informationen, realistische Chancen-Risiken-Abwägungen und natürlich vor allem die Motivation, nachhaltig und sinnstiftende Investitionen zu tätigen!