Vogelart des Jahres 2025 im Solarpark Niederhone angekommen – Ein Lebensraum für Brut- und Rastvögel 

Niederhone, 18. März 2025 – Der Solarpark Niederhone entwickelt sich zunehmend zu einem wertvollen Lebensraum für zahlreiche Vogel- und Tierarten. Bei einer aktuellen Begehung durch Dipl.-Ing. Berit Brandt und den Ornithologen Klaus Raab konnten erneut beeindruckende Beobachtungen dokumentiert werden. Besonders auffällig: Die Artenvielfalt hat sich nach der Umwandlung von intensiv genutztem Ackerland deutlich gesteigert. 

Bereits außerhalb der Solarparkfläche wurde die Feldlerche gesichtet, die den angrenzenden Acker als Lebensraum nutzt. Innerhalb des Parks bot die angrenzende Hecke Schutz und Aufzuchtmöglichkeiten für die heute gesichteten und akustisch bestätigte Arten wie, Singdrosseln, Rabenkrähen, Kohlmeisen, Blaumeisen und Rotkehlchen. Ein besonderes Highlight der Begehung direkt auf der Fläche des Solarpark war die Ankunft des Hausrotschwanzes – der Vogel des Jahres 2025 –, der vermutlich gerade aus Afrika angekommen ist. 

Solarpark als Nahrungs- und Lebensraum 
Drei Goldammern konnten ebenfalls direkt auf der Anlage beobachtet werden – auf, unter den Modulkanten. Damit zeigt sich, dass der Solarpark Niederhone eindeutig als Nahrungsbiotop dient und Vögeln wertvolle Rückzugsräume bietet. Der Biotopwert der Fläche hat sich durch die naturnahe Gestaltung erheblich verbessert. „Der Verlust des Lebensraums für zwei Feldlerchen-Paare ist mehr als kompensiert, und eine Nahrungsquelle für einheimische und wandernde Vogelarten hat sich erfolgreich entwickelt. Wenn sich die Feldlerchen an die Anwesenheit der Module gewöhnt haben, so ist es durchaus wahrscheinlich, dass sie den breiten unbebauten Streifen in der Mitte im Park auch als Brutstätte nutzen werden“, so Ornithologe Klaus Raab. 

Besonders erfreulich: Die auf der Fläche installierten Nistkästen für Höhlenbrüter werden intensiv genutzt. Berit Brandt konnte bei der Reinigung in allen Nistkästen eine hohe Frequentierung nachweisen – teils mit mehreren übereinander gebauten Nestern. Dies ist ein klares Zeichen für langfristige Besiedlung und erfolgreiche Brutperioden. Unmittelbar nach der Säuberung nahmen Blaumeisen die Nistkästen wieder in Besitz. 

Ein Solarpark als vielfältiges Ökosystem 
Neben den gefiederten Bewohnern konnte erneut der Feldhase auf der Fläche beobachtet werden, während sich ein Fuchs hinter den Hecken auf den angrenzenden Ackerflächen auf Streifzug begab. Die Kombination aus Hecken, offenen Bereichen und Nistkästen schafft eine mosaikartige Landschaft, die vielen Arten einen wertvollen Lebensraum bietet. 

Zudem deutet die Struktur des Standorts darauf hin, dass Amphibien und eine Vielzahl von Insekten hier bereits heimisch sind. Mehrere Trockenstandorte mit angelegtem Totholz und Steinholzhaufen bieten ideale Bedingungen für diese Tiere. Dies wird durch die nächste Begehung in zwei Wochen sowie eine weitere Kontrolle Ende April überprüft. 

Ein Leuchtturmprojekt für Naturschutz und erneuerbare Energien 
Der Solarpark Niederhone zeigt eindrucksvoll, dass erneuerbare Energien und Naturschutz Hand in Hand gehen können. Durch gezielte Maßnahmen wie Heckenbepflanzung, Nistkästen und Strukturen zur Förderung der Biodiversität ist hier ein ökologisch wertvoller Lebensraum entstanden. Die Firma Energiesysteme Groß GmbH & Co. KG wurde für ihr biodiversitätsförderndes Konzept im September 2024 mit dem Hessischen Staatspreis für Energie ausgezeichnet. 

„Die Natur nimmt den Solarpark an – es ist ein Ort voller Leben“, resümiert Berit Brandt. „Mit jedem Jahr entwickelt sich die Fläche weiter und bietet Tieren und Pflanzen optimale Bedingungen.“ Die Beweidung von über 200 Schafen zusammen mit dem Schäfer Johannes Hohmann wird, so Berit Brandt, auch dieses Jahr wieder so spät wie möglich stattfinden – möglichst Ende Mai. Dann sind bereits viele Insekten, die in den Altgrasbeständen überwintert haben, geschlüpft, und dieses Jahr wird an einer anderen Stelle im Solarpark die Vegetation sich selbst überlassen.