Spatenstich für den Solarpark Nienhagen

Nienhagen

(Nienhagen/Moringen, 8. Juli) Der Auftakt für ein besonderes Photovoltaikprojekt für Nienhagen in der Gemeinde Moringen hat begonnen: Die Energiesysteme Groß GmbH & Co. KG (ESG) aus Niestetal bei Kassel baut hier einen Solarpark mit 2,75 Megawattpeak (MWp) Leistung, der Ende des Jahres 2024 ans Netz gehen wird.  

Strom für rechnerisch knapp 800 Haushalte und 1.780 Tonnen CO2-Ersparnis
Der Solarpark Nienhagen entsteht innerhalb der nächsten Monate auf einer Fläche von rund 2,9 Hektar unter der Projektleitung von Bauingenieurin Eileen Schuster (ESG). Eigentümer des Flurstücks ist Marc Hengst aus Nienhagen. 6.249 Solarmodule des Herstellers Solarfabrik und 10 Sungrow-Wechselrichter kommen hier zum Einsatz, um zukünftig 2.748.000 kWh pro Jahr zu erzeugen. Damit kann der Solarpark in Zukunft rechnerisch rund 800 Haushalte mit Strom versorgen. Die CO2-Ersparnis beläuft sich auf 1.780 t pro Jahr. Es gibt zahlreiche Gründe, warum ESG und die Gemeinde Moringen den massiven Ausbau der Photovoltaik vorantreiben: Sie möchten die Energiewende aktiv unterstützen, auf nachhaltige und klimafreundliche Energieerzeugung setzen und durch diese Investition langfristig unabhängiger vom schwankenden Energiemarkt werden.

Aktive Bauphase startet jetzt
Mit dem Spatenstich am 8. Juli 2024 startet das Projekt in die aktive Bauphase. Zunächst werden auf der Fläche ca. 1.200 Pfosten gerammt, die zusammen mit Quer- und Längsträgern die Unterkonstruktion bilden. Darauf werden Aluprofile montiert, in die die Module später eingeschoben werden können. Angeliefert werden die rund 6.200 Module bereits Ende Juli, „das Einschieben geht dann schnell und wird innerhalb von zwei Wochen erledigt sein“, so Bauleiterin Eileen Schuster. Fertiggestellt und angeschlossen wird der Solarpark im Herbst 2024.

„Unser Ziel ist es, Ökologie und Ökonomie optimal miteinander zu verbinden und so die Energiewende effizient voranzutreiben“, erklärt Björn Groß, Inhaber der Energiesysteme Groß GmbH & Co. KG. Bürgermeisterin Heike Müller-Otte: „Der heutige Spatenstich ist der Beginn des ersten umsetzungsreifen Projekts in Moringen. Schon sehr früh hat der Flächeneigentümer bei der Stadt die Ausweisung einer Freiflächen-Photovoltaikanlage auf seinem Grundstück beantragt. Die Stadt steht grundsätzlich der Energiewende positiv gegenüber. Inzwischen ist eine große Flächenkulisse im Stadtgebiet beantragt und im Verfahren. Zur Umsetzung der Vorhaben sind entsprechende Bauleitplanverfahren erforderlich. Hier, für dieses Projekt sind alle Planungen bereits vorhanden.“

Weiteres Standbein für die Landwirtschaft: Energieerzeugung mittels Photovoltaik
Das Grundstück, das bisher zur intensiven Landwirtschaft genutzt wurde, gehört dem Nienhagener Landwirt Marc Hengst, der bereits 2022 mit der Planung begonnen hat. Das gesamte Bauleitverfahren wurde innerhalb eines Jahres durchlaufen und Baurecht für die im Außenbereich liegenden Fläche geschaffen. Laut Herrn Hengst gab es keine Hindernisse. Die Zusammenarbeit mit dem Planungsbüro Puche, welches auch zusammen mit der Gemeinde schon andere Projekte durchgeführt hat, führte mit ihm zusammen das Bauleitverfahren zügig und effektiv durch, so Hengst.

Laut Projektentwickler Michael Nölke (ESG) wurde der Solarpark von Anfang an so konzipiert, dass er Klima- und Umweltschutz optimal vereint. Die sorgfältige Planung fördert die Biodiversität und ermöglicht eine gleichzeitige Nutzung der Flächen für ökologische Stromerzeugung und extensive landwirtschaftliche Nutzung. Die mit Modulen überstellte Fläche und somit die Grundflächenzahl beträgt 48 %. Laut Bebauungsplan und dem aufgestellten Konzept hätte die Möglichkeit bestanden, weitere Module auf der Fläche zu installieren, allerdings gibt die Netzkapazität das nicht her. Dabei ist die versiegelte Fläche kleiner als 1 %.

Weiterhin wird der Solarpark rundherum durch eine Hecke eingefasst und der Zaun, der aus versicherungstechnischen Gründen erforderlich ist, lässt am Boden ausreichend Raum für Kleintiere, wie bspw. Feldhasen und Füchse. Nach Fertigstellung des Solarparks wird gebietsspezifisches Saatgut ausgesät. Dünger und Pflanzenschutzmittel werden nicht verwendet. Das Pflegekonzept beinhaltet die Beweidung mit einem regionalen Schäfer, welcher derzeit noch akquiriert wird. Gerne würde die ESG einen regionalen Schäfer engagieren und hofft hier noch auf weitere Angebote, so Berit Brandt, Landschaftsplanerin und Projektentwicklerin bei der ESG.

Moringen sagt „Ja“ zu erneuerbaren Energien
Unter dem Namen Solarpark am Diekberge soll im Gemeindegebiet Moringen im kommenden Jahr ein weiterer Solarpark entstehen. Das Plangebiet liegt östlich von Nienhagen, oberhalb der K428. Die Fläche ist derzeit intensives Grünland und wird durch eine etwa 4 Meter breite Hecke unterteilt. Diese wurde in die Planung integriert und die Module um diese herum geplant, wie im aktuellen Belegungsplan festgehalten.